Die Nacht war ruhig und ganz wunderbar, alles in bester Ordnung. Ich freu mich grad riesig drüber, und hätte da so auch nicht mit gerechnet. Vielleicht muss man sich wirklich einfach seinen Ängsten stellen, um zu merken, dass sie garnicht existieren :-)

Ich bin auch erst um 4 zu Bett... das kommt davon, wenn man sich sagt, dass man nur noch eine CD hören will, und dann ausgerechnet MeatLoaf auswählt :-) Ich liebe seine Musik (bzw Jim Steinmans), das ist so herrlich unverfälscht: Oh das Lied ist schon acht Minuten lang? Macht nichts, ich möchte aber diesen Akkord noch reinhaben, also wird es halt noch länger.

Schade, dass man überhaupt zurück muss, ich wäre gern für immer da geblieben, vor allem, weil ich feststellen musste, dass ich mich die letzten Wochen mal wieder total gut selbst besch.... habe.
Die erkenntnis kam schon auf der Zugfahrt. Die Tage vorher bei der Freundin war alles wunderbar. Wir haben Happy Feet 2 im Kino gesehen und wegen grauenhaft schlechtem Wetter die meiste Zeit auf dem Sofa verbracht, Filme geschaut, aber uns tatsächlich auch mal wieder ernster unterhalten als wir das sonst so tun in letzter Zeit. Und die ganze Zeit redete ich mir äußerst überzeugend ein, ich würde mich auf Zuhause2 freuen, nicht nur auf Schatz, sondern wirklich auf Zuhause2.
Nun ja.
So stieg ich recht fröhlich in den Zug. Die erste Hälfte der Fahrt ging es mir gut. Ich las, schrieb, hörte Musik, genoss die Landschaft, sah den ersten Schnee dieses Jahr. Und plötzlich, nach einer kurzen Fahrtpause und Umsteigen, kippte mir meine Laune einfach weg. Ohne Auslöser. Ohne dass irgendetwas war. Plötzlich kamen mir die Tränen. Und ich konnte zwei Stunden lang nicht mehr aufhören zu heulen. Ohne überhaupt zu wissen, was los war. Meinem Gegenüber im Zug machte das glaub ich mindestens genauso fertig wie mich (was ich trotz allem wieder irgendwie witzig fand, er versuchte gleichzeitig, mich anzustarren und zu ignorieren. Kleiner Tipp Leute: Das funzt einfach nicht.), ich war meinen Gedanken komplett wehrlos ausgeliefert und erst nach einer ganzen Weile gelang er mir erst wieder, überhaupt Einfluss drauf zu nehmen. Hätte Schatz mich nicht abgeholt, wäre ich wohl auf der Stelle ausgestiegen und wieder umgekehrt.
Komischerweise hörte es dann ein paar Stunden vor Zuhause2 auch wieder auf und ich blieb ziemlich fertig sitzen und fragte mich, was das nun wieder sollte. Und was ich dagegen tun sollte. Der einzige wirklich wirksame Weg war in der Situation (und auch vorhin,als er mich wieder erwischte) der quasi-Abbruch des Studiums. Sachen packen und weg hier.
Dann war ich bei Schatz und es gelang mir, die Gedanken auszusperren und eine gute Zeit zu haben (mal abgesehen davon, dass ich träumte, mein Kaninchen würde von einem Hund totgebissen.).
Und kaum bin ich dann wieder hier allein.... Ja, denkt es euch.
Nun gut. Heut Nacht muss ich durchhalten, morgen kommt Schatz wieder, danach meine Ma für ein paar Wochen, zum Spontanbesuch.
Und wieder kann ich nur sagen, wie froh ich bin, dass ich so tolle Eltern und so tolle Freunde habe, die sofort versuchen, mir Alternativen zu bieten, um mich aufzubauen und Wege da raus zu zeigen. Und sich zum Teil sogar überlegen, ob sie sich vielleich nicht genug gekümmert haben O.O Ein bisschen bemuttert fühl ich mich schon^^ Aber es ist wirklich soooo lieb!!

Jetzt bin ich grad dabei, meine Wohnung auszumisten. Ichh ab schon eine Menge weggeworfen, vor allem Papier-Karten, Blätter etc. Dumm nur, dass ich grad kein Bock mehr hab, jetzt, wo der ganze Kram so herrlich verteilt ist hier.

Joa. Es bleibt spannend könnte man sagen.

Jetzt bin ich wieder im Zuhause 2, aber bevor ich hierüber erzähl, möchte ich noch von vorgestern und gestern erzählen (man soll mir nicht vorwerfen können, dass ich nur das Negative schreibe^^)
Aaalso, mein Herr hat mich vom Zug abgeholt (ohne Rosen, dafür mit einem Brötchen. Man sieht, wir verstehen uns blendend^^) und sind zu mir gefahren. Und haben wiedersehen gefeiert. Und sind am nächsten Morgen beim feiern etwas von meinem Wecker gestört worden, der ausgerechnet Freude schöner Götterfunken gespielt hat, was ich nun wieder ausgesprochen lustig fand :-) Ich musste mich doch sehr zusammenreißen, nicht loszugröhlen^^

Auf jeden Fall haben wir dann unsere Sachen gepackt uns sind zu einer nahegelegenen Therme gefahren (Idee vom Herrn. Fand ich erst nich sooo toll, weil ich immernoch hin und wieder mit meinem Schulschwimmtrauma kämpfe. War aber eine super Idee, wie sich herausgestellt hat), haben unsere Sachen in unserem wunderbaren Zimmer der Pension abgeladen und sind schwimmen gegangen. Ganz wunderbar, sogar mit heimtlichem Salzwasser :-)
Und ich fühlte mich wortwörtlich wie ein Fisch im Wasser. Anscheinend war der Herr ähnlicher Meinung, irgendwann beschwerte er sich nämlich, ich könne ja überhaupt nicht mal ein paar Sekunden still sein :-D ich schwimme einfach zu gern.
Nach vier Stunden Therme gings dann zurück in die Pension, dann noch was essen, dann einen Film gucken und schlafen. Heute ausschlafen, Sachen packen, und zurückfahren. Ich fühlte mich zwischendrin absolut tiefenentspannt. (Also, nich bei der Fahrt, irgendwie ist dieser Fahrstil immernoch gewöhnungsbedürftig für mich. Aber in der Therme halt. Und das will schon was heißen bei mir, zwischen so vielen Menschen.) Zwischendrin waren wir noch lecker chinesisch essen.
Also alles in allem ein ganz wunderbarer Ausflug, der mich wirklich glücklich gemacht hat, solange er hielt halt....