Montag, 23. Januar 2012
Ich hasse shoppen.
Ganz ehrlich.
Heute war ich mit Ma los, um mir neue Pullover zu holen, da die alten nach 5-7 Jahren doch langsam auseinander fallen. Wir sind durch die gesamte Innenstadt, in jeden Laden, vor allem in solche, in die ich vorher noch nie einen Fuß gesetzt habe, und jetzt weiß ich auch wieder, warum. Und diese Stadt ist wirklich sehr groß und hat sehr viele Läden, alles, was, soweit ich das beurteilen kann, modisch relevant ist. Ich habe nichts gefunden. Also nichts. Nichts, was mir gefallen hätte, und nur zu teuer war odern icht in meiner Größe oder in der falschen Farbe, nein, einfach nichts. Ich krieg diese Mainstreamläden einfach nicht auf die Reihe. Es geht nicht. Ich hab mir dann bei H&M zwei Pullover gekauft, die gleichen, die ich wegwerfen wollte, nur in neu, damit ich welche habe, die nicht so fertig aussehen, wie ich mich fühle, obwohl sie ja eigentlich so gesehen wieder ganz gut zu mir passen würden. Grau, löchrig, abgetragen. So fühlt sich mein Leben im Moment auch oft an.
Dann waren wir noch in einigen Szene-Läden, und prompt ging es mir wieder gut und ich fühlte mich wohl. Gekauft hab ich dort nichts, schöne Sachen, aber kein Geld dafür. Obwohl auch diese Sachen gut zu mir gepasst hätten: von tiefschwarz bis kreischend bunt, zu kurz, verfleddert, verrückt bis unsinnig.
Die beiden Seelen in meiner Brust konkurrieren darum, nach außen getragen zu werden, und wie so oft endet es dort, wo ich garnicht hinwill: im schlichten, langweiligen Mittelmaß, im Stillstand und Verharren in der Entscheidungslosigkeit.

Seitdem ruhe ich mich aus, zumindest rede ich mir ein, dass ich mich von dem anstrengenden Ausflug ausruhen muss, um nicht für die Uni zu arbeiten und stattdessen die Biografie von Ben Becker weiterlesen zu können.

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